NICO / FDOK

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Chronische Knochenentzündungen (FDOK/NICO)

Synonyme:

  • Restostitis
  • FDOK: fettig-degenerative Osteonekrose des Kiefers
  • NICO: neuralgia-inducing cavitational osteonecrosis
  • IO: ischämische Osteonekrose

Darunter versteht man chronisch entzündliche Bereiche im Kieferknochen. Unbemerkt von konventionellen Röntgenaufnahmen kommt es häufig zu chronischen Entzündungen im Kieferknochen. Diese resultieren aus alten, nur oberflächlich verheilten Wunden entfernter Zähne, von Zahnanlagen oder Fremdkörpern. Diese sind immer schmerzlos und können über Jahre bzw. Jahrzehnte fortbestehen. Hierbei bilden sich ähnlich wie bei den wurzelbehandelten Zähnen Giftstoffe und Entzündungsmediatoren (TNF-α, FGF-2, RANTES). FDOKs entstehen hauptsächlich nach Entfernung von Weißheitszähnen, können aber in jedem zahnlosen Areal auftreten.

Mögliche Ursachen:

  • Nährstoffmängel bei Zahnentfernung (Vitamin D)
  • Stress, schlechte Ernährung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Wundheilungsstörungen, bakterielle Infektion der Wunde
  • Invasives Vorgehen bei OP, Einlage von Antibiotika-Streifen
  • Mangelnde Säuberung des Zahnfachs, Zurücklassen von Wurzelhaut (parodontalem Ligament) und Zahnsäckchen

Diagnostik:

FDOKs können u.a. mittels einer dreidimensionalen, digitalen Volumentomographie (DVT) von erfahrenen und geschulten Therapeuten diagnostiziert werden.

Gesundheitliche Auswirkungen:

Bei einer FDOK sind die Entzündungsmediatoren RANTES und FGF-2 signifikant erhöht. Diese beiden Mediatoren sind auch bei Brustkrebs und anderen schweren Erkrankungen, wie ALS, MS oder rheumatischer Arthritis vorzufinden. FDOKs können somit durch die Produktion von RANTES und FGF-2 als wesentliche Ursache von Autoimmunerkrankungen angesehen werden.

Wir empfehlen allen Patienten mit einer chronischen Erkrankung die Diagnostik zur Abklärung möglicher FDOKs, insbesondere beim Nachweis erhöhter RANTES-Werte im Blut.

knochenentzuendung
Vergleich gesunder Knochen (links) und erkrankter Knochen (rechts) im Humanpräparat
(Quelle: Dr. Johann Lechner, München)

Therapie:

Zur Entfernung der FDOKs ist eine chirurgische Sanierung aller bei Ihnen betroffenen Bereiche notwendig. Diese erfolgt minimalinvasiv durch Entfernung des fettig-degenerierten Gewebes, Ozon-Desinfektion und Einlage von PRF-Eigenblut-Membranen. Wichtig hierbei ist die Stützung Ihrer Wundheilung durch Mikronährstoffe und gesunde Ernährung zur Entstehung von gesundem, neuen Knochen nach dem Eingriff.

Prävention:

Um der Entstehung von FDOKs vorzubeugen, bieten wir Ihnen eine sog. „Biologische Weisheitszahnentfernung“. Dabei werden Ihre Weisheitszähne minimalinvasiv entfernt, das Zahnfach penibel gereinigt und anschließend PRF-Eigenblut-Membranen eingelegt. Auch hier sollte der Organismus mit Mikronährstoffen zur optimalen Wundheilung unterstützt werden.

Dr. Johannes
Neubert

„NICO/FDOKs finden sich bei mind. 80 Prozent aller Patienten mit systemischen Erkrankungen und sollten immer abgeklärt werden.“